Gesunde Ethik
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  • Gen-Screening bei Neugeborenen: Zur Autonomie der Eltern

    Gen-Screening bei Neugeborenen: Zur Autonomie der Eltern
    < 1 min

    Das genomische Neugeborenen-Screening (gNBS) wird zunehmend diskutiert – auch und gerade aus ethischer Perspektive. Es stellen sich Fragen wie:

    • Wie können komplexe Informationen so aufbereitet werden, dass Laien darauf basierend Entscheidungen treffen können?
    • Wie kann sichergestellt werden, dass Eltern die Tragweite ihrer Entscheidung für oder gegen das Screening vollständig erfassen können
    • Wie ist mit momentan auftretenden Emotionen der Eltern umzugehen?

    In einem in der AEM-Fachzeitschrift erschienenen Artikel beleuchtet ein Autorinnen-Kollektiv die Frage der elterlichen Autonomie. Der Artikel nimmt Bezug auf die Ergebnisse einer Fokusgruppenbefragung,
    in der die Ansichten und Bedürfnisse von Eltern, Ärztinnen und Ärzten sowie Patientenvertreter-/innen zur Entscheidungsfindung beim gNBS erfasst wurden.

    Hier geht es zum Artikel.

    Markus Wellmann

    Oktober 17, 2025
    Ethik Essay
    Autonomie, Eltern, Genetik, Lebensanfang, Screening
  • Sterbewünsche überfordern Pflegekräfte

    Sterbewünsche überfordern Pflegekräfte
    < 1 min

    In stationären Pflegeeinrichtungen und Hospizen stellen Pflegekräfte die größte Berufsgruppe – und Pflegekräfte sind es auch, die den meisten Kontakt mit Patienten/-innen und Bewohnern/-innen haben. Durch die Konfrontation mit Wünschen nach Suizidassistenz befürchten viele Pflegekräfte eine massive Überforderung. Zwei Studien aus Deutschland und Österreich liefern dazu nun aktuelle Zahlen. Für Deutschland wurden in der Studie des Fachjournals „Healthcare“ 558 Mitarbeitende in 32 Hospizen befragt. 4 von 10 befragten Personen lehnen eine eigene Beteiligung an der Suizidassistenz aus persönlichen Gründen ab, allerdings befürworteten auch 7 von 10 befragten die grundsätzliche Option des ärztlich assistierten Suizids. Jeweils 1/3 der Befragten erwartet infolge der Auseinandersetzung mit dem Thema eine starke emotionale Belastung sowie eine deutliche Ausweitung des Arbeitspensums.

    In Österreich wurden für das Fachjournal „International Journal of Environmental Research an Public Health“ 145 Pflegekräfte aus Palliativ- und Hospizeinrichtungen befragt. Seit 2022 gilt in der Alpenrepublik das „Sterbeverfügungsgesetz„. Die größte Herausforderung sehen die Befragten darin, dass sie zu wenig auf derlei Anfragen vorbereitet seien. Nur ein Viertel der Befragten gab an, entsprechend qualifiziert zu sein. Bemerkenswert ist allerdings, dass sich 6 von 10 Befragten in die Überlegungen zur Suizidassistenz seitens der Pflegebedürftigen gar nicht eingebunden sehen.

    LINK zur Studie für Deutschland
    LINK zur Studie für Österreich

    Markus Wellmann

    Oktober 7, 2025
    Ethik Essay, Featured
    Palliativ, Pflege, Suizid
  • Podcast zu Suizid- und Todeswünschen

    Podcast zu Suizid- und Todeswünschen
    < 1 min

    Der Podcast „Lebensmüde?! Gespräche über Suizid und Todeswünsche“ widmet sich in acht Folgen diesem gesellschaftlichen Tabu-Thema. Zu Wort kommen Experten/-innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, darunter auch Fachleute aus der Ethik. Geliefert werden Fakten und Hintergründe (übrigens: In Deutschland sterben jährlich mehr Menschen durch Suizid als durch Unfälle im Straßenverkehr, Mord und Totschlag sowie illegale Drogen zusammengerechnet). Erfahrungsberichte, praktische Hilfestellungen und Interviews gehören ebenso dazu. Hinter dem Podcast steht das in Frankfurt ansässige „Würdezentrum“ (Preisträger des hessischen Gründerpreises), Gastgeber im Podcast-Format sind Philipp Martens (exam. Altenpfleger, Bachelor- und Masterstudium Pflege- und Gesundheitsmanagement) und Dr. Oliver Dodt (u.a. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie).

    Zur Podcast Folge

    Sowie in allen Medien, die Podcasts bereitstellen.  

    Markus Wellmann

    September 16, 2025
    Ethik Essay
    Lebensende, Palliativ, Suizid, Tod
  • Verletzlichkeit: Ein Plädoyer gegen den Trend

    Verletzlichkeit: Ein Plädoyer gegen den Trend
    < 1 min

    Aus guten Gründen hat man sich in der Gesundheitsversorgung in den letzten Jahren und Jahrzehnten von paternalistischen Vorstellungen entfernt. Soll heißen: Was gut und richtig für einen Patienten ist, wissen nicht von vornherein Ärzte (und sonstige Mitglieder von Behandlungsteams) – sondern: Behandlungsoptionen und Wünsche/Bedürfnisse/Prioritäten von Patienten/-innen sollen in Gesprächen auf Augenhöhe abgeglichen werden (vgl. folgender Beitrag zum „informed consent“ im Dt. Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/198935/Arzt-und-Ethos-Aufklaerung-und-informed-consent ). Die Behandlung fungiert dabei zunächst als Angebot, die Entscheidung trifft der Patient. Kurz: Patientenautonomie.

    Mit einigen juristischen Entscheidungen und ethischen Betrachtungen aus der jüngeren Vergangenheit ging eine Stärkung der Autonomie einher, die einigen schon nicht mehr ganz „geheuer“ ist. Zu diesen Menschen zählt Giovanni Maio, der wohl bedeutendste Medizinethiker im deutschsprachigen Raum. Er plädiert in seiner neusten Veröffentlichung für eine „Ethik der Verletzlichkeit.

    Was er damit meint, erklärt er im folgenden Clip auf YouTube:

    Markus Wellmann

    Dezember 17, 2024
    Ethik Essay
    Arzt-Patienten-Verhältnis, Autonomie, Christlich, Fürsorge, Selbstbestimmung, Single Featured
  • Ethikberatung im Gesundheitswesen – Was ist gemeint und welche Chancen ergeben sich für Mitarbeitende im Krankenhaus?

    Ethikberatung im Gesundheitswesen – Was ist gemeint und welche Chancen ergeben sich für Mitarbeitende im Krankenhaus?
    3 min

    Ethikberatung beschreibt als ein ungeschützter Begriff verschiedene Formen und Möglichkeiten, wie ethische Anliegen und Themen im Gesundheitswesen bearbeitet werden. Insbesondere drei verschiedene Aufgaben charakterisieren Ethikberatung: Das Erstellen von ethischen Leitlinien, Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeitende und Interessierte und die ethische Einzelfallberatung. Ethikberatung ist für uns ein guter Ort, an dem Reflexion erfolgen kann. „Reflexion“ bedeutet bildungssprachlich: „das Nachdenken; Überlegung, Betrachtung, die jemand an etwas knüpft“. Warum braucht es in einem Krankenhaus gute Orte der Reflexion? Zum einen sind die Wahrnehmung von und der Umgang mit Krankheit sehr individuell, ein höchstpersönliches Thema, an dem der Betroffene selbst und häufig auch das private Umfeld beteiligt sind. Die Behandlung in einem Krankenhaus dagegen erfolgt multiprofessionell, also durch verschiedene Personen aus verschiedenen Fachdisziplinen. Deshalb ist es notwendig verschiedene Betrachtungsweisen zusammenzuführen und emphatisch zu ergründen: Wie ist die Situation des Patienten? Was möchte der Patient? Was tut ihm gut? Aus der Sicht des Behandlungsteams: Was können wir für ihn tun? Ethische Herausforderungen, Konflikte und Probleme begründen sich im gegenwärtigen Krankenhausalltag beispielsweise durch die steigende Lebenserwartung von Menschen in westlichen Gesellschaften und einer damit einhergehenden Zunahme von komplexen multimorbiden Versorgungssituationen: Hieraus resultieren Dilemmata, wenn der Wille eines Betroffenen nicht bekannt ist oder Therapieziele festgelegt werden müssen. Ethikberatung verfolgt vor diesem Hintergrund das Ziel im Falle eines Konfliktes oder einer unklaren Situation unter Abwägung von ethischen Kriterien zu einer guten Lösung zu kommen.

    Die Praxis und Aufgaben von Ethikberatung im Krankenhaus

    Ethikberatung ist ein Instrument für Mitarbeitende in Krankenhäuser, um ethische Konflikte und Probleme zu bearbeiten und bestenfalls entsprechende Lösungen zu finden. Die Aufgaben von Ethikberatung variieren und hängen eng mit der jeweiligen Einrichtung zusammen: Wie wird Ethikberatung organisiert? Existiert zum Beispiel ein Ethikkomitee? Unabhängig der Organisation von Ethikberatung existieren drei Aufgabenfelder, die Ethikberatungen charakterisieren:

    1. Aufgabenfeld: Aus- Fort- und Weiterbildungen

    Aus-, Fort,- und Weiterbildungen sind Formate, die über Themen der Medizin- und Pflegeethik informieren und als Angebote mögliche Informationsbedarfe zur Ethik im Krankenhaus abdecken können. Bildungsformate tragen zu einer Öffentlichkeitsarbeit in einer Einrichtung intern sowie ggf. auch extern bei und können Mitarbeiter in ethischen Aspekten in ihrer Arbeit sensibilisieren.

    2. Aufgabenfeld: Die ethische Fallbesprechung

    Die Ethische Fallbesprechung ist eine fallbezogene Beratung, die entlang ethisch relevanter Gesichtspunkte ausgerichtet ist und einer festen Struktur folgt. Ethische Fallberatungen können unterschiedlich strukturiert sein, sodass unterschiedliche Modelle existieren, wie eine ethische Fallbesprechung konzipiert wird: Das „Expertenmodell“ sieht vor, dass ein Fall/eine Fragestellung von einem Experten bearbeitet wird, der ein Votum einholt und ähnlich wie ein ärztlicher Konsiliarius zur Verfügung steht. Der „Button-up-Ansatz“, auch als Prozessmodell verstanden, versteht Ethiker als Vermittler, der mit den Teilnehmenden über einen strukturierten Austausch zu einem ethischen Urteil gelangt und die Expertise der Beteiligten erfasst, um abschließend einen Konsens zu erreichen. Der Ethiker tritt hierbei als Moderator in Erscheinung und strukturiert das Gespräch, in dem er einem roten Faden folgt und Fragetechniken anwendet. Ethische Fallbesprechungen können auch durch ihre zeitliche Dimension unterschieden werden. In der „prospektiven Fallberatung“ wird eine in der Zukunft liegende Situation in der Ethikberatung reflektiert. Häufig geht es um patientenbezogene Entscheidungen und der Frage „Wie kann es weitergehen?“. In jener Form wird versucht das weitere Vorgehen in einer bestimmten Situation zu eruieren, womit die ethische Fallbesprechung dazu beitragen kann die Entscheidungsfindung der Beteiligten zu verbessern. In der „retrospektiven Fallberatung“ werden Fälle ethisch reflektiert, die Personen in der Vergangenheit als problematisch erfahren haben. Formen und Modelle von Ethikfallberatungen variieren. Für alle Varianten beinhaltet eine Ethikfallberatung neben der eigentlich Fallberatung auch die Koordination des Treffens und die Protokollierung der Ergebnisse, womit organisatorische Aspekte und nachbereitende Aufgaben anfallen

    3. Aufgabenfeld: Entwicklung von Leitlinien

    Ethische Leitlinien sind als Handlungsempfehlungen für moralische und wertebezogene Aspekte in der Patientenversorgung zu verstehen und sollen Praktikern Orientierungsmöglichkeiten bereitstellen. Rechtliche Grauzonen sind typische Beispiele in denen Leitlinien helfen können, Antworten auf drängende oder auch wiederkehrende Fragen zu geben. Fragen des rechtlich Zulässigen können ein weiterer Anlass für eine ethische Leitlinie für ein Krankenhaus sein. Beispielhaft kann das Leitbild eines Krankenhauses oder auch die moralische Orientierung des konfessionelles Trägers Anlass dafür sein, eine Leitlinie zu verfassen. Zentrale Aufgabe einer Leitlinie ist es, für wiederkehrende Konfliktsituationen Handlungsempfehlungen für die Praxis zu formulieren. Damit tragen Ethikleitlinien eine Gültigkeit innerhalb einer Einrichtung und beanspruchen eine Verbindlichkeit, sodass Praktiker diese in inhaltlichen Entscheidungssituationen als Empfehlung zu Rate ziehen können. Ethische Leitlinien sollen daher weniger eine Entscheidung vorgeben, sondern vielmehr qualitative Aspekte in einem Entscheidungsprozess hervorheben. Sie informieren zu einem Sachverhalt, in dem die ethischen und juristischen Aspekte hervorgehoben werden. Um eine Gültigkeit zu vermitteln ist es notwendig, einen Entscheidungsbereich zu definieren. Häufige Themen von Ethikleitlinien sind z. B. der Umgang mit Patientenverfügungen, Umgang mit Zeugen Jehovas oder auch die Regeln zum Verzicht auf eine Reanimation. Angesichts der verschiedenen Aufgaben von Ethikberatung werden dafür notwendige Kompetenzen notwendig. Wie können Mitarbeitende für jene Aufgaben qualifiziert werden?

    Catharina Kohne

    Mai 27, 2024
    Ethik Essay

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