Aus guten Gründen hat man sich in der Gesundheitsversorgung in den letzten Jahren und Jahrzehnten von paternalistischen Vorstellungen entfernt. Soll heißen: Was gut und richtig für einen Patienten ist, wissen nicht von vornherein Ärzte (und sonstige Mitglieder von Behandlungsteams) – sondern: Behandlungsoptionen und Wünsche/Bedürfnisse/Prioritäten von Patienten/-innen sollen in Gesprächen auf Augenhöhe abgeglichen werden (vgl. folgender Beitrag zum „informed consent“ im Dt. Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/198935/Arzt-und-Ethos-Aufklaerung-und-informed-consent ). Die Behandlung fungiert dabei zunächst als Angebot, die Entscheidung trifft der Patient. Kurz: Patientenautonomie.

Mit einigen juristischen Entscheidungen und ethischen Betrachtungen aus der jüngeren Vergangenheit ging eine Stärkung der Autonomie einher, die einigen schon nicht mehr ganz „geheuer“ ist. Zu diesen Menschen zählt Giovanni Maio, der wohl bedeutendste Medizinethiker im deutschsprachigen Raum. Er plädiert in seiner neusten Veröffentlichung für eine „Ethik der Verletzlichkeit.
Was er damit meint, erklärt er im folgenden Clip auf YouTube: